Wie angenehme Düfte Desorientierung bei Demenz lindern können
- REIMA AirConcept GmbH
- 11. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Demenz ist eine Erkrankung, die mit fortschreitender Desorientierung, Vergesslichkeit, Angst und innerer Unruhe einhergeht. Für Pflegeeinrichtungen stellt der Umgang mit demenziell veränderten Menschen eine große Herausforderung dar – nicht nur körperlich, sondern vor allem emotional.
Professionelle Raumbeduftung kann hier ein wertvoller Baustein in der ganzheitlichen Betreuung sein. Denn der Geruchssinn bleibt bei vielen Menschen mit Demenz länger erhalten als das Sprach- oder Erinnerungsvermögen. Düfte können daher auf einer tiefen emotionalen Ebene wirken, beruhigen, Erinnerungen wecken – und Orientierung fördern.

Der Zusammenhang zwischen Geruch und Gedächtnis
Das limbische System im Gehirn verarbeitet sowohl Gerüche als auch Emotionen und Erinnerungen. Daher kann ein vertrauter Geruch alte Bilder oder Gefühle hervorrufen – auch bei Menschen mit kognitiven Einschränkungen.
Beispiel:
Der Duft von frischem Brot erinnert an den Sonntagstisch in der Kindheit.
Der Geruch von Lavendel an Großmutters Wäschetruhe.
Diese biografischen Duftbrücken sind nicht intellektuell, sondern emotional verankert – und genau das macht sie so wertvoll in der Demenzpflege.
Wie Düfte konkret helfen können
Orientierung im Alltag schaffen
Durch gezielte Beduftung einzelner Räume können Menschen mit Demenz unterschiedliche Bereiche wiedererkennen:
Zitrusduft im Aufenthaltsraum = Aktivierungszone
Lavendel im Schlafzimmer = Ruhebereich
Rosenduft im Badezimmer = Pflegezone
So wird das Raumgefühl unterstützt und das Gefühl von Kontrolle erhöht.
Unruhe und Angst lindern
Ängstliche und rastlose Phasen gehören zum Krankheitsbild. Hier wirken beruhigende Düfte wie Baldrian, Lavendel oder Melisse wohltuend – besonders in den Abendstunden.
Biografisches Arbeiten ermöglichen
Individuelle Duftnoten aus der Vergangenheit können gezielt eingesetzt werden, um positive Emotionen hervorzurufen:
Weihnachtsgewürze wie Zimt oder Nelke
Frische Kräuter wie Rosmarin
Blumige Noten wie Jasmin oder Flieder

Praktischer Einsatz in Pflegeeinrichtungen
Duftinseln schaffen: Kleine Bereiche mit gezielter Beduftung (z. B. Entspannungsräume, Demenzgarten)
Tagesstruktur unterstützen: Morgens aktivierende, abends beruhigende Düfte
Erlebnispflege mit Duftobjekten: Riechdosen, Duftkissen oder Aromasprays für biografisches Arbeiten
Fazit: Duft als sanfte Brücke zur inneren Welt
Bei Demenz geht viel verloren – Sprache, Orientierung, Gedächtnis. Der Geruchssinn bleibt oft als letzter Sinn intakt – und kann als Schlüssel dienen, um Vertrautheit, Sicherheit und Wohlbefinden zu vermitteln. Professionelle Raumbeduftung bietet hier ein großes, noch oft ungenutztes Potenzial.
Düfte sprechen die Seele an – und genau das brauchen Menschen mit Demenz mehr denn je.




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