Warum Geruch so wichtig für das Wohlbefinden ist
- REIMA AirConcept GmbH
- 20. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Gerüche sind unsichtbar, flüchtig – und dennoch enorm wirkungsvoll. Sie beeinflussen unsere Emotionen, unser Verhalten und sogar unsere Gesundheit, oft ohne dass wir es bewusst merken. Gerade in sensiblen Umfeldern wie Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern oder betreutem Wohnen spielt der Geruchssinn eine viel größere Rolle, als viele denken.
Ein angenehmer Duft kann Geborgenheit, Sicherheit und Ruhe vermitteln – genau das, was pflegebedürftige Menschen, Patient:innen und Angehörige brauchen. In diesem Beitrag zeigen wir, warum Geruch so entscheidend für das Wohlbefinden ist, und wie Pflegeeinrichtungen gezielt damit arbeiten können.

Der Geruchssinn – direkter Zugang zu unserem emotionalen Gedächtnis
Von allen fünf Sinnen ist der Geruchssinn am engsten mit dem limbischen System im Gehirn verbunden – dem Zentrum für Emotionen und Erinnerungen. Das bedeutet: Ein Geruch wird sofort emotional bewertet, bevor wir überhaupt darüber nachdenken können.
Beispiel: Der Duft von frischem Gebäck kann Erinnerungen an die Kindheit wecken. Lavendel kann uns an Ferien erinnern und sofort entspannen. Umgekehrt können schlechte Gerüche Unwohlsein oder sogar Übelkeit auslösen – ohne dass wir den genauen Grund dafür kennen.
Geruch in der Pflege – oft unterschätzt, aber allgegenwärtig
Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser sind Orte mit vielen verschiedenen Gerüchen: Desinfektionsmittel, Medikamente, Körpergerüche oder Inkontinenzprodukte prägen die Raumluft. Diese Gerüche sind notwendig – aber sie wirken auf viele Menschen unangenehm, steril oder sogar abschreckend.
Gerade für:
neue Bewohner:innen in einer Pflegeeinrichtung
Angehörige beim ersten Besuch
Patient:innen im Krankenhausist der erste Eindruck entscheidend – und der Geruch ist einer der ersten Sinne, der diesen Eindruck prägt.

Wie Düfte das Wohlbefinden beeinflussen
1. Düfte können beruhigen
Lavendel, Vanille oder Sandelholz wirken nachweislich angstlösend und entspannend. In Pflegeeinrichtungen können solche Düfte helfen, Unruhe bei dementen Bewohner:innen zu mildern oder für eine angenehmere Einschlafsituation zu sorgen.
2. Düfte können aktivieren
Zitrusdüfte wie Orange oder Grapefruit wirken belebend und stimmungsaufhellend. Sie können den Appetit anregen, die Aufmerksamkeit fördern und helfen, morgendliche Müdigkeit zu überwinden – ein hilfreiches Mittel in Tagespflegen oder in der Reha.
3. Düfte können Erinnerungen wecken
Bei Menschen mit Demenz ist der Zugang zu Erinnerungen oft eingeschränkt. Gerüche können eine biografische Brücke sein – zum Beispiel der Duft von Rosmarin, der an die eigene Küche erinnert, oder der Duft von Tannennadeln, der weihnachtliche Erinnerungen weckt.
4. Düfte können Zugehörigkeit schaffen
Ein individuell abgestimmtes Duftkonzept kann Pflegeeinrichtungen helfen, eine eigene Identität zu entwickeln. So entsteht eine Wohlfühlatmosphäre, die sich positiv von anderen Häusern abhebt – für Bewohner:innen, Besucher:innen und Mitarbeitende.
Geruch & Hygiene: Ein Spagat?
Ein häufiger Einwand gegen Düfte in Pflegeeinrichtungen ist die Sorge um Allergien, Überlagerung oder künstliche Geruchsbelastung.
Das lässt sich durch professionelle Raumbeduftung vermeiden:
Verwendung natürlicher, allergenfreier Duftstoffe
Dosierte Vernebelung – dezent, nicht aufdringlich
Individuelle Duftkonzepte je nach Raum und Funktion
Systeme mit regelbarer Intensität und Hygienestandard
Wichtig: Es geht nicht darum, unangenehme Gerüche zu überdecken, sondern gezielt mit Raumduft zu neutralisieren und positiv zu beeinflussen.
Fazit: Der Duft macht den Unterschied
Ein angenehmer Geruch wird oft erst dann bewusst wahrgenommen, wenn er fehlt – oder wenn er negativ ist. In Pflegeeinrichtungen, Kliniken und allen Formen betreuter Versorgung kann ein gezieltes Duftkonzept helfen, das tägliche Miteinander zu verbessern, Stress zu reduzieren und das emotionale Wohlbefinden zu stärken.
Ein gutes Raumklima ist mehr als saubere Luft – es ist eine Einladung, sich willkommen, sicher und geborgen zu fühlen. Und genau das ist es, was Pflege leisten soll.
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